Tuesday, February 23, 2010

About Michele Placido (German information)

Michele Placido (19. Mai 1946 in Ascoli Satriano) ist ein italienischer Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor.
Placidos Vater kommt aus Rionero in Vulture, er ist ein Nachfahre des berühmten Banditen Carmine Crocco. Nach einer Schauspielausbildung an der Accademia d’Arte Drammatica in Rom hatte er 1969 sein Bühnendebüt in einer Inszenierung des Orlando furioso von Ludovico Ariosto. Erste Filmauftritte hatte er in Carlo di Palmas Teresa la ladre (1973) und Lucio de Caros Processo per direttissima (1974). Ab 1975 wandte er sich von Komödiengenre ab und spielte vornehmlich in sozialkritischen Filmdramen, die im Süden Italiens spielten, wie Marcia trionfale (1976) von Marco Bellocchio und Tre fratelli (1981) von Francesco Rosi. Internationale Berühmtheit erlangte er durch die Rolle des Kommissars Corrado Cattani in der erfolgreichen italienischen Fernsehserie La piovra, in der er als Polizist im Alleingang gegen die Mafia kämpft. Nach vier Jahren zog er sich aus der Serie zurück und knüpfte mit Marco Risis Mery per sempre (1989) in der Rolle eines Gefängnislehrers in Palermo wieder an seine Arbeit im sozialkritisch-neorealistischen Film an. 1994 trat er in Gianni Amelios preisgekröntem Film Lamerica auf.
1990 hatte Michele Placido sein Debüt als Filmregisseur mit Pummarò, der die Lebensverhältnisse illegaler Einwanderer in Italien darstellte. Auch sein zweiter Film Le amiche del coure (1992) – eine Inzestgeschichte – erlangte weite Beachtung.

Auszeichnungen :

1979 erhielt Placido für seine Rolle in Ernesto auf der Berlinale 1979 den Silbernen Bären als Bester Schauspieler. Für La piovra wurde er 1984 mit dem Goldenen Gong ausgezeichnet und 1989 mit einem Bambi geehrt. 2009 erhielt er für seinen Spielfilm Il grande sogno eine Einladung in den Wettbewerb der 66. Filmfestspiele von Venedig.

Filme:

1974 - Das Urteil - Prozeß im Schnellverfahren (Processo per direttissima) – Regie: Lucio de Caro
1975 - Ein göttliches Geschöpf – Regie: Giuseppe Patroni Griffi
1975 - Triumphmarsch – Regie: Marco Bellocchio
1976 - La Orca - Gefangen, geschändet, erniedrigt – Regie: Eriprando Visconti
1976 - Agnes geht in den Tod – Regie: Giuliano Montaldo
1976 - Liebe ist etwas Zärtliches - Regie: Sofia Scandurra
1977 - Der Aufstieg des Paten – Regie: Pasquale Squtieri
1978 - Ernesto - Regie: Salvatore Samperi
1979 - Der Sprung ins Leere – Regie: Marco Bellocchio
1979 - Die Wiese - Regie: Paolo Taviani, Vittorio Taviani
1979 - Ein Mann auf den Knien – Regie: Damiano Damiani
1980 - Die Flügel der Taube – Regie: Benoît Jacquot
1980 - Drei Brüder – Regie: Francesco Rosi
1980 - Fontamara – Regie: Carlo Lizzani
1983 - Sciopèn - Regie: Luciano Odorisio
1984 - Allein gegen die Mafia - Regie: Damiano Damiani
1985 - Pizza Connection - Regie: Damiano Damiani
1987 - Zwei mal Zwei – Regie: Jim Abrahams
1988 - Der Abschiedsbrief – Regie: Luciano Odorisio
1989 - Für immer Mery – Regie: Marco Risi
1990 - Der lange Weg nach Norden - (Drehbuch, Regie)
1991 - Hölle ohne Ausweg – Regie: Wladimir Bortko
1992 - Endstation Mord - (Regie, Buch, Darsteller)
1993 - Giovanni Falcone – Regie: Giuseppe Ferrara
1994 - Der Fall Sindona (auch Regie)
1994 - Cops
1994 - Lamerica – Regie: Gianni Amelio
1999 - La Balia – Regie: Marco Bellocchio
2003 - Soraya – Regie: Lodovico Gasparini
2006 - Commediasexi – Regie: Alessandro D’Alatri
2006 - Der Italiener - Regie: Nanni Moretti
2006 - Karol – Papst und Mensch
2006 - Die Unbekannte - Regie: Giuseppe Tornatore
2009 - Baarìa - Regie: Giuseppe Tornatore